Tagebuch Paul

 

Tagebuch

14.4.2012
 
Good kam um 10 Uhr in Deutschland an und wurde von uns abgeholt. Es waren einige Leute da, die ebenfalls Hunde abholten. Wir erledigten den Papierkram und fuhren dann mit ihm nach Hause, wo er erst mal den Hof inspiziert und sich säuberte. Leider pinkelte er dann auch noch mal in das Bücherregal, als wir die Wohnung betraten. Der Max war so baff, dass er wie festgeklebt da stand. Ich hätte an seiner Stelle  die Bücher sofort ausgeräumt. Jetzt sind sie etwas genässt, aber ich habe sie alle gründlich gereinigt. Dann haben wir den Garten aufgesucht, er durfte auch ein wenig allein laufen. Hat sich dann erst mal ordentlich versäubert
 
 
Emma mag ihn, beide haben einen Kauknochen bekommen und vor sich hin gekaut ohne, dass man gleich Angst haben musste.  Good weiß aber nicht so genau was er mit dem Teil anfangen kann, hat aber in einem unbewachten Augenblick der Emma ihren Knochen geklaut und kam freudig damit an. Das war sehr schön anzusehen, denn er hat sie angehimmelt und gewedelt was das Zeug hält, sie stand da und schaute ihn strafend an so nach dem Motto, der Knochen ist meiner! Daraufhin hat er sie zum Spiel aufgefordert und dabei den Knochen geklaut. Emma war richtig baff.
 
 
 
 
Jetzt ist er total müde, liegt neben mir während ich schreibe. Er ist völlig entspannt, sieht richtig schön aus.
 
Neugierig ist er auch, schaut sich genau an was der Max kocht, wo er die Sachen raus holt etc.  Natürlich hat er auch schon gefressen, aber ich habe ihm erst einmal Trockenfutter gegeben. Schätze, das kennt er am besten. Werde ihn nun ganz langsam auf Frischfutter umstellen.
 
Er ist ein witziges Kerlchen, scheint auch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht zu haben, anders als damals Emma. Er sieht auch nicht so verkommen aus und die Zähne sind vor allem absolut weiß. Bei Emma sah man damals - vor 6 Jahren - ganz schwarze und mit Zahnstein gepflasterte Zähne.
 
Alle Geschirre sind ihm viel zu groß, da wirkt die Emma mit ihrem dicken Fell richtig gewaltig.
Wir haben jetzt eins so eng gemacht, dass er rein passt, aber das ist rosa. Er bekommt natürlich ein neues.
 

15.4.2012
 
Die Nacht war sehr ruhig und entspannt. Als wir ins Bett gingen kam er, wie Chakka auch immer, an meine Bettseite und ließ sich streicheln. Er wusste nicht so recht wo er sich hinlegen sollte. Kein Wunder, dass Schlafzimmer ist ja auch nur 44 m² groß, da findet man keinen Platz. Irgendwann kam ihm dann die Erleuchtung, dass man es mal im Bett versuchen könnte. Er hat sich derart breit gemacht, dass ich kaum Platz hatte. War auch nicht zu bewegen, sich ein wenig anders zu legen und ließ sich von mir weiter schieben. Wir haben dann zu dritt im Bett geschlafen, Emma fand es einfach zu eng, zog ihr Bett vor. In der Nacht ist er dann aufgestanden und hat sich mutig an Emmas Seite gelegt. Wohlgemerkt, sie in ihrem Heiabett, er davor. Obwohl ja zwei Heiabetten dort stehen, mag er dann lieber den Teppich. Morgens gegen 4 Uhr kam er dann wieder in unser Bett, blieb dort etwa 1 Stunde. Als wir aufstanden, freute er sich. Ich bin mit ihm in den Garten, wo er sich säuberte. Prima, da konnte man dann davon ausgehen, dass das Hausinnere verschont bleibt.
 
 
  
Wir sind dann ins Siebengebirge gefahren und dort spazieren gegangen. Das war natürlich sehr aufregend. Good ist ein sehr aufgeweckter und neugieriger Hund, ihn interessiert alles, jede Maus, jeder Vogel, Autos die dort auf den Wegen fahren, Menschen die in so komischen Anzügen durch den Wald rennen, und auch Blumen und Bienen haben es ihm angetan. Wenn der Specht seinen Bau herrichtet, schaut er nach oben, wo das Klopfen her kommt. Übrigens Wildschweine und Rehe sind besonders interessant.
 
 
Als wir zurück fuhren, hatte er wahrscheinlich keinen Gefallen an der Leine, die an seinem Geschirr hing (er war nicht festgebunden) und hat diese zerbissen. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als er plötzlich mit einem kurzen Stück Leine vor uns stand.
 
 
 
Dann hat er rohes Hühnerfleisch bekommen, in Sekundenschnelle war der Pott leer. Vorher musste ich ihm ständig klar machen, dass ich das Fleisch ganz alleine schneiden kann und er nicht seine Pfoten auf die Küchentheke stellen muss, um zu sehen ob ich das auch richtig mache. Er war misstrauisch, hat es mir nicht so recht geglaubt. Aber, ich habe mich durchgesetzt. Sowas kenne ich ja von den Herdis, die wollen es auch immer haarklein und ganz genau wissen, da lernt man stur zu sein.
 
Wenn ich ein neues Geschirr bestelle, sollte ich sicherheitshalber auch noch 2 Leinen mitbestellen. Vielleicht eine aus Eisen?
 
16.4.2012
 
Auch diese Nacht gestaltete sich ruhig, aber Good blieb bei uns im Bett. Emma hat nämlich plötzlich einen Erziehungsschub bekommen und einen Ochsenfiesel vor sich gelegt. Der war absolut tabu! Natürlich auch, als er sich  in der Nacht auf den Boden legen wollte.  Das ging gar nicht. Sie hat geknurrt, er zog es vor wieder in unser Bett zu kommen.
 
 
 
Heute war er dann das erste Mal am Rhein. Das war sehr aufregend. Er hat alles genau angeschaut. Hunde haben ihn begrüßt und er sie, waren sie blöd und zeigten ihm die Zähne, ging er weiter. Emma hat damit auch nichts am Hut, sie macht das genau so. Ich bin dann mit ihm zum Wasser, wo er mit den Pfoten rein ging, aber auch sofort zurück sprang, wenn eine Welle kam.
 
 
 
Dann trafen wir eine Hundedame von der ich genau wusste, dass sie ihm gefallen wird. Beide standen sich gegenüber und sahen sich an, Good  machte eindeutige Spielverrenkungen und man staune, die Hundedame ging sofort darauf ein. Selbst Emma tobte durch die Wiesen…….war das wirklich Emma? Leider konnte ich den Good nicht frei laufen lassen, er hört noch nicht besonders auf seinen Namen, ein einprägsamer anderer Name fällt uns auch nicht ein.
 
 
Ich habe immer schon geahnt wie schwer so was ist, denn wir haben uns bei jedem Hund viele Gedanken gemacht. Hier sind wir aber völlig sprachlos. Er sieht struppig aus, sollte er Struppi heißen? Wie einfallslos. Vielleicht wäre Otto das Richtige, aber sieht er wie ein Otto aus? Oder vielleicht Freddie, könnte man ja später Alfred sagen. Wie wäre es mit Kurt?
 
Rückwärts  gelesen, heißt er Doog 
Wir nennen ihn Paul -  von Jean Paul
 
 
 

Warum der Hund Hund heißt
Nachdem Gott die Erde und den Himmel, die Blumen und Bäume erschaffen hatte,
erschuf er noch alle Tiere, alle Vögel und die Bienen. Und als seine Arbeit getan
war, war nicht eins genau wie das andere.
Dann sagte Gott: Ich werde nun über meine Erde wandeln und jedem Ding einen Namen
geben. Und so überquerte er das Land und das Meer und überall, wohin er ging, folgte
ihm bis zur Erschöpfung ein kleines Tier.
Als alles auf der Erde, im Himmel und im Meer benannt war, sagte das kleine Tier:
Lieber Gott, jetzt ist kein einziger Name für mich übrig geblieben.
Gott lächelte und sagte sanft: Ich habe dich bis zum Schluss aufgehoben. Ich drehe meinen
eigenen Namen (GOD) von hinten nach vorne und nenne dich DOG, mein Freund.
Autor unbekannt

 

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